Die Frage, was ein Eh da-Projekt kostet, wird oft ganz am Anfang eines Projekts gestellt, noch bevor die konkrete Planung beginnt. Das ist berechtigt: Ökologische Aufwertungsmaßnahmen können teuer sein.

Für Eh da-Projekte gilt folgendes Prinzip: Es ist möglich, auch mit sehr begrenzten Mitteln zielführende Maßnahmen durchzuführen, z.B. mit gezielter Mahd. Genauso ist möglich, aufwendige Maßnahmen zu ergreifen, z.B. die Ansaat von regionalem Saatgut auf einem vorbereiteten Saatbett. Oft werden die zur Verfügung stehenden Mittel maßgeblich den Umfang und die Art der durchzuführenden Maßnahmen bestimmen.

  • Nachfolgend geben wir einige Kostenbeispiele für Eh da-Maßnahmen. Um diese Kosten zu ermitteln, haben wir marktübliche Preise zugrunde gelegt, die anfallen, wenn Pflegemaßnahmen für Gemeinden durchgeführt werden. Diese Angaben sind lediglich Anhaltspunkte. Denn:

  • Manche Pflegemaßnahmen werden von den Straßenbauämtern durchgeführt, viele Maßnahmen von motivierten Projektbeteiligten erledigt (z.B. abgestimmte Mahdtermine). Auch Schulklassen können eingebunden werden. Die Kosten können, müssen aber nicht auf die Gemeinde umgelegt werden. Manchmal fallen die Kosten sowieso an und belasten das Gemeindebudget nicht zusätzlich.

  • In unserem Fallbeispiel "Derenburg" wurde die Pflege vollständig von einem Landwirt übernommen, der die Pflegemaßnahmen in arbeitsschwachen Zeiten erledigen ließ.

  • Verschiedene Eh da-Arbeiten können mit Biotoppflegemaßnahmen kombiniert werden, die ohnehin von entsprechend engagierten Personen durchgeführt werden.

  • Es gibt verschiedene Optionen, Fördermöglichkeiten für Eh da-Projekte zu erhalten. Was in Betracht kommt, hängt weitgehend von den ausgewählten Eh da-Flächen und dem Bundesland ab. Im Agrarland können das Agrarumweltmaßnahmen sein, im Siedlungsbereich die Teilnahme an Wettbewerben zur nachhaltigen Gestaltung der Ortschaft (z.B. "Unser Dorf hat Zukunft"). Örtliche Sponsoren können gewonnen werden, vor allem, wenn diese als Projektförderer genannt werden.

Eine karge Verkehrsinsel hat ökologisch wenig zu bieten

Sie kann allerdings, bei geringen Kosten, aufgewertet werden.

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr: je 200-350 €/ha
ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)

Eh da-spezifische Maßnahmen

Bestandspflege:
Weniger häufige Mahd pro Jahr zur Blütenförderung:
Kostenersparnis, weil weniger Mahdtermine

Oder Aushagern:
Neuanlage, Dauer ca. 2-3 Jahre:
2-3x pro Jahr: Mahd mit obligatem Abtransport
ggf. Deponiegebühr

Bestandspflege, ab ca. Jahr 3:
1x Mahd pro Jahr mit Abtransport (ggf. Deponiegebühr)
Kostenersparnis, weil weniger Mahdtermine ab dem 3. Jahr

→ Diverse Fördermöglichkeiten

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr: je 200-350 €/ha
ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Saatbettvorbereitung: 500-600 €/ha
Einsaat: sehr variable Saatgutkosten von 35-170 €/ha - bei mehrjährigem  Saatgut (ca. alle 5 Jahre Neueinsaat)

Bestandspflege:
Schröpfschnitt bei unerwünschtem Unkrautdruck: ca. 100 €/ha

→ Diverse Fördermöglichkeiten

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr: je 200-350 €/ha
ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Bodenbearbeitung durch Anfräsen (alle 3-5 Jahre): ca. 200-400 €/ha

Bestandspflege:
Vegetationsentfernung durch Handmahd (alle 3-5 Jahre): ca. 600-700 €/ha

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr: je 200-350 €/ha
ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Anbaggern für ca. 100 € pro 10m

Bestandspflege:
Vegetationsentfernung durch Handmahd (alle 3-5 Jahre): ca. 600-700 €/ha
Abgraben des erodierten Bodens am Böschungsfuß: 100-200 € pro 10m (alle 3-5 Jahre)

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr: je 200-350 €/ha
ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)

Alternativ:
Gehölzrückschnitt alle 3-5 Jahre (Gebüsch, unerwünschte Bäume):  ca. 300–600 €/ha
optional Deponiegebühr 50-100 €/t

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
kostenneutral

Bestandspflege:
Gehölzrückschnitt erst ab dem 5. Jahr, dann alle 3-5 Jahre (Kosten: siehe oben)

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Gehölzrückschnitt alle 3-5 Jahre (Gebüsch, unerwünschte Bäume): ca. 300-600 €/ha
Optional Deponiegebühr: 50-100 €/t

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Anpflanzung von Feldgehölzen (einheimische Wildsträucher): ca. 10-40 €/m²

Bestandspflege:
Gehölzrückschnitt alle 3-5 Jahre (Gebüsch, unerwünschte Bäume): ca. 300-600 €/ha
Optional Deponiegebühr: 50-100 €/t

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Neuanlage:
Anpflanzung von Bäumen inkl. Fertigstellungspflege: ca. 40-100 € pro Baum

Bestandspflege:
Baumsanierung (sporadische Maßnahme bei alten Bäumen): ca. 250-500 € pro Baum
Rückschnitt und Laubentfernung (regelmäßig bei Bäumen im Orts- und Straßenbereich): ca. 50-80 € pro Baum

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Anpflanzung von blütenreichen Bäumen und historischen regionalen Obstsorten: 70-200 € pro Baum (inkl. Fertigstellungspflege)

Bestandspflege:
Baumsanierung (sporadische Maßnahme bei alten Bäumen): ca. 250-500 € pro Baum
Rückschnitt und Laubentfernung (regelmäßig bei Bäumen im Orts- und Straßenbereich): ca. 50-80 € pro Baum

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Altholz, Totholz und Holzlagerstätten sind keine Elemente von Standardpflegemaßnahmen.

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
kostenneutrales Lagern und Erhalten von totem Massivholz

Bestandspflege:
kostenneutraler Erhalt von Alt- und Totholz

→ Diverse Fördermöglichkeiten

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege:
Lesesteinhaufen und alte Mauern sind kein Element von Standardpflegemaßnahmen.

Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage:
Trockensteinmauern (Substitution von verfugtem Mauerwerk): 80-120 €/m (je nach Höhe und Gestein)
Lesesteinhaufen: kostenneutral

Bestandspflege:
Handmahd gegen Verbuschung (alle 3-5 Jahre): ca. 600-700 €/ha

Kategorie

Blühsaatmischungen (Beispiele) und Kosten

Grünflächen und Wiesen

"Schmetterlings- & Wildbienensaum": 120 €/kg
Aussaatstärke: 2 g/m2

"Blumenwiese": 95 €/kg
Aussaatstärke: 4 g/m2

Blühstreifen und Blühflächen

"Blumenrasen, Kräuterrasen": 50 €/kg
Aussaatstärke: 6 g/m2

"Wäremliebender Saum": 170 €/kg
für Hausgärten, Parkanlagen, öffentliche Grünflächen
Aussaatstärke: 2 g/m2

Einsaaten für die Land- & Forstwirtschaft

"Böschungen, Straßenbegleitgrün": 45 €/kg
Aussaatstärke: 5 g/m2

"Reb- und Obstzeilenmischung": 35 €/kg
Aussaatstärke: 2,5 g/m2

"Blühende Landschaft": 35 €/kg
Aussaatstärke: 1 g/m2

Maßnahmen

Gerätebedarf

Mahd (z.B. Grünflächen)

Doppelmessermähwerk (tierschonend) an Schlepper

Saatbettbereitung

Pflügen mit Anbaudrehpflug, Bodenfräse zum Auflockern der Oberfläche, Düngerstreuer zur Ansaat, Anwalzen,
alle Geräte an Schlepper

Schröpfschnitt

Schlegelmulcher an Schlepper

Rohbodenanlage oder -pflege

Schlepper mit Frontlader und Schaufel oder Minibagger

Handmahd (z.B. Freihalten von Lesesteinhaufen)

Freischneider mit Messeraufsatz

Gehölzschnitt

Lichtraum- oder Seitenraummulcher

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