Blühstreifen und Blühflächen werden mit speziellem Saatgut angesät.
Es gibt einjährige und mehrjährige Blühstreifen und Blühflächen.

  • Ökologische Bedeutung

    Blühmischungen eignen sich vor allem zur Ergänzung von anderen Lebensraumtypen wie Brachen, Kleingärten oder Rohbodenflächen. Sie bieten nicht nur Nahrung für blütenbesuchende Insekten, sondern auch Lebensräume für andere Insekten und Kleintierarten. Gerade mehrjährige Blühmischungen sind ein wichtiger Lebensraum für überwinternde Insekten.

  • Standorte

    Areale mit Blühmischungen können entweder linear entlang von Wegen oder Straßen (Blühstreifen) oder flächig (Blühflächen) angelegt werden. Es wird empfohlen, bei Blühflächen Mindestgrößen von einem halben Hektar nicht zu unterschreiten.

    Blühstreifen oder Blühflächen können auf praktisch allen Eh da-Flächen angelegt werden, die blütenarm sind und auf denen keine anderen Entwicklungsziele (z.B. Erhalt von Rohbodenflächen) verfolgt werden. Flächen, die bereits von einer wertvollen natürlichen Vegetation bestanden sind oder Hecken und andere Landschaftselemente aufweisen, eignen sich nicht als Blühflächen.

  • Entwicklungsziele

    Während der gesamten Vegetationsperiode steht ein vielseitiges Angebot blühender Pflanzen zur Verfügung, sodass Trachtlücken (v.a. im Sommer) geschlossen werden und Tracht für auf bestimmte Blüten spezialisierte Insekten vorhanden ist.

    Es entstehen Lebensräume für überwinternde Kleintiere.

Hindernisse:

  • Auf- und Durchwuchs unerwünschter Pflanzenarten (Unkrautdruck, Gräser).
  • Die Blühmischung ist zu einseitig (zu wenige Pflanzenarten).
  • Die Blühmischung blüht zu kurz.
  • Die Saatgutmischung ist nicht für die Region oder den Standort geeignet.
  • Bewirtschaftung zur ökologischen Aufwertung

    Blühmischungen werden in der Regel für verschiedene Bodenarten (trocken, sandig, frisch, feucht) angeboten. Da der Durchwuchs von Unkraut das Hauptproblem beim Anbau darstellt, muss das Saatbett sorgfältig vorbereitet werden (vorab pflügen, ggf. kurz vor der Einsaat aufgelaufenes Unkraut mechanisch bekämpfen). Die Einsaat erfolgt am besten im Spätsommer / Herbst. Im ersten Jahr muss ggf. mit einem oder zwei Schröpfschnitten Unkraut bekämpft werden. Viele Blühmischungen erreichen erst im zweiten Jahr die  vollständige Blüte. Mehrjährige Blühmischungen blühen meist über fünf Jahre und mehr, dann müssen sie ggf. ersetzt werden. Außer den Schröpfschnitten muss je nach Mischung eine Mahd im Herbst erfolgen. Standorte mit einem hohen Unkrautdruck oder einer sehr guten Nährstoffversorgung eignen sich für Blühmischungen meistens nicht, weil Gräser durchwachsen. Optimal sind magere Grenzertragsstandorte.

    Die überwinternden Pflanzenteile bei mehrjährigen Pflanzen sollten nach der Blüte nicht entfernt werden, auch wenn das "Gestrüpp" vielleicht nicht ordentlich aussieht. Hier finden viele überwinternde Kleintiere Lebensräume. Öffentlichkeitsarbeit kann sinnvoll sein, um Verständnis für diese Maßnahme zu wecken.

  • Empfehlungen

    Wir empfehlen mehrjährige, möglichst artenreiche Blühmischungen, die einheimische Pflanzenarten enthalten. Für Wildbienen optimale Mischungen enthalten Vertreter der folgenden Pflanzenfamilien: Kreuzblütler, Korbblütler, Doldenblütler, Schmetterlingsblütler, Lippenblütler und Glockenblumengewächse.

    Einjährige Mischungen besitzen den Nachteil, dass sie meist nur relativ kurz blühen. Zudem sind viele einjährige Mischungen für Honigbienen optimiert und enthalten nur wenige Pflanzenarten, die auch von Wildbienen oder anderen Insekten zur Nahrungsaufnahme genutzt werden können. Aus ökologischer Sicht ist mehrjähriges Saatgut mit regional vorkommenden Pflanzen (Regiosaatgut) zu bevorzugen.

    Nicht jedes Saatgut entwickelt sich überall gleich gut. Wenn Erfahrungen vor Ort vorhanden sind, wie gut sich bestimmte Saatgutsorten eignen, sollten diese auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Kostenvergleich von Pflegemaßnahmen

Standardisierte Pflegemaßnahmen

Bestandspflege

  • Mahd mit Abtransport, mehrmals pro Jahr:
    je 200-350 €/ha
  • ggf. Deponiegebühr: je Mahd 50-100 €/t
    (entfällt bei Verwendung des Mahdguts als Mulchauflage, Verfütterung)
Eh da-spezifische Maßnahmen

Neuanlage

  • Saatbettvorbereitung: 500-600 €/ha
  • Einsaat: sehr variable Saatgutkosten von 35–170 €/ha bei mehrjährigem Saatgut (ca. alle 5 Jahre Neueinsaat)

Bestandspflege

  • Schröpfschnitt bei unerwünschtem Unkrautdruck:
    ca. 100 € / ha

Diverse Fördermöglichkeiten

Blühstreifen mit ein- und mehrjährigen Pflanzen im Sommer

Blühstreifen im Herbst mit Überwinterungshabitaten für viele Insekten

Einjähriger Blühstreifen zwischen Verkehrsweg und Feldrand

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